Den richtigen Hypnosetherapeuten finden – worauf du achten solltest
- TRiX
- 19. Mai
- 3 Min. Lesezeit
In der Schweiz ist der Begriff Hypnosetherapeut nicht geschützt.
Das bedeutet: Jeder darf sich so nennen.
Umso wichtiger ist es, genau hinzuschauen – denn Hypnose ist nicht gleich Hypnose.
Susi-Sorglos-Hypnose? Lieber nicht.
Mein Ausbildner nennt es liebevoll die „Susi-Sorglos-Hypnose“.
Ich heiße zwar mit zweitem Namen Susanne – aber das ist nicht gemeint.
Was ist damit gemeint?
Du gehst hin, sprichst kurz über dein Thema, legst dich auf die Liege.
Dann läuft eine schöne Entspannung, du denkst dir vielleicht:
„Hä? Ich bekomme ja alles mit. Bin ich überhaupt in Hypnose?“
Du bleibst passiv, entspannt, und hörst Suggestionen wie:
„Du wirst weniger essen, du hast Lust auf gesunde Ernährung, du treibst gern Sport…“
Nach einer Stunde bekommst du eine Audioaufnahme, die du
1–3x täglich hören sollst. Und vielleicht hilft es dir ja auch – wenn du genug Willenskraft mitbringst.
Aber was passiert, wenn du aufhörst, die Audios zu hören?
Genau: Das alte Verhalten kehrt zurück. Warum?
Weil dein Langzeitgedächtnis – sprich: dein Unterbewusstsein – stärker ist als dein bewusster Wille.
Oder – wie bei vielen – es wirkt gar nicht!
Fazit: Außer Spesen nichts gewesen.„Hypnose funktioniert nicht“, „Alles Hokuspokus“ – das sind dann die typischen Urteile.
Danke an dieser Stelle an die „Susi-Sorglos-Coaches“, die mit mangelnder Ausbildung und fehlender Tiefe einem der kraftvollsten Werkzeuge überhaupt einen schlechten Ruf verpassen.
NEIN! So arbeitet kein fundierter Hypnose-Coach.
Und darum nochmal ganz klar:
Nein! Nein! Nein!
Ein seriöser Hypnosetherapeut arbeitet nicht rein suggestiv.
Er (oder sie) geht mit dir gemeinsam an die Ursache – und zwar aktiv.
Denn: Veränderung passiert nicht durch magische Worte im Halbschlaf.
Sie passiert, wenn du mitarbeitest.
Und ja – das kann anstrengend werden. Du wirst fühlen, denken, aufräumen.
Manchmal ist man danach emotional so erschöpft wie nach einem intensiven Tag.
Aber genau da passiert echte Transformation.
Wie eine echte Hypnosesitzung aussieht
Ein gut ausgebildeter Hypnosetherapeut ist wie dein persönlicher Indiana Jones.
Mit der "Fackel" sucht ihr nach dem verborgenen Schatz:
Dem wahren Ursprung deines Themas. Dort, wo die Antworten liegen.
Ein Beispiel: Spinnenangst
In der Trance wird das Gefühl aktiviert, das du bei Spinnen empfindest.
Von da führt der Weg zurück zur ersten Situation, in der dein Unterbewusstsein gelernt hat:
„Spinne = Lebensgefahr“
Vielleicht warst du 4 Jahre alt, sitzt in der Badewanne.
Eine dicke schwarze Spinne fällt ins Wasser.
Deine Schwester schreit: „Ihhhgittt! Die Spinne!“
Deine Mama stürmt panisch herein.
Angst, Hektik, Chaos.
Dein Unterbewusstsein speichert ab:
„Spinne = Alarmstufe Rot!“
In der Hypnose wird dieses Bild neu gestaltet:
Deine Schwester sagt: „Oh schau, die arme Spinne – sie ertrinkt!“
Du rettest sie. Deine Mama lobt dich.
Ihr stellt euch vor, wie sich die Spinne wie ein kleiner Hund schüttelt –
alle müssen lachen. Es ist so eine süße, knuffige Spinne mit riesigen Kulleraugen.
Ergebnis: Dein Unterbewusstsein verknüpft Spinne nun mit Humor und Stolz –
nicht mehr mit Angst. Das Thema ist aufgelöst. Die Sitzung ist zwar noch nicht zu Ende, den dies wird in der Zukunft gefestigt.
Woran erkennst du eine gute Hypnosetherapeut:in?
Stelle folgende Fragen:
Welche Ausbildung haben Sie gemacht?
Arbeiten Sie ursachenaufdeckend oder suggestiv?
Muss ich in der Hypnose mitarbeiten oder liege ich einfach da?
Bekomme ich nur eine Audio oder arbeite ich aktiv mit inneren Bildern?
Wie viele Sitzungen sind notwendig? (1–2 sind bei vielen Themen ausreichend.)
Werde ich auf die Sitzung vorbereitet? (Aufklärendes Vorgesprächt, erste Sitzung ca 3 Stunden oder Vorbereitungsvideos oder MP3)
Können Sie mir ein Beispiel geben, wie die Sitzung abläuft?
Fazit:
Hypnose ist ein unglaublich kraftvolles Werkzeug.
Aber wie bei jedem Werkzeug kommt es darauf an, wer es führt – und wie tief man wirklich gehen will.
Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen Licht ins Dunkel bringen –
so wie Indiana Jones mit seiner Fackel in der Höhle mit 1000 Gängen.
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